APPLIKATIONSZENTRUM FÜR OBERFLÄCHENTECHNIK (AOT)
Wärmeleitfähige Kunststoffe rücken innerhalb innovativer Entwicklungsprozesse vermehrt in den Fokus. Für den Einsatz wärmeleitfähiger Kunststoffe sprechen vielfältige Gründe: wirtschaftliche Fertigung, Leichtbau, neue Baugruppenkonzepte, hohe Gestaltungsfreiheit, Funktionsintegration sowie die Möglichkeit der gezielten Kunststoffadditivierung. Eine 1:1 Substitution von bestehenden Materialien innerhalb einer Baugruppe ist jedoch nicht immer zielführend. Infolge der hohen Füllgrade und der damit verbundenen mechanischen Eigenschaftsverlusten (Dehnung und Zähigkeit) ist die Realisierung von z.B. Schnapphaken, Verbindungselementen, etc. an Gehäusen oder anderen Bauteilen kaum umsetzbar. Über die 2 Komponenten Technologie soll der Multimaterialeinsatz im Hinblick der Haftung der Materialsysteme untersucht werden mit dem Ziel, wärmeleitfähige Kunststoffe nur in partiellen Bereichen einsetzen zu können, in denen eine Wärmeableitung notwendig ist.
Im Zuge steigender Anforderung an die Materialien rückte in Bereichen der E&E wie auch in der Elektromobilität das Thema Flammschutz in den Vordergrund. Häufig wird auf Basis der Anforderungen eine Materialklassifizierung UL94 V-0 durch halogenfreie Flammschutzmittel gefordert. Innerhalb des Projekts sollten gezielt im Markt verfügbare Flammschutzsysteme im Kontext der wärmeleitfähigen Kunststoffe auf Basis von Materialcompoundierungen hinsichtlich der Wärmeleitfähigkeit, Mechanik, Verarbeitbarkeit und Flammschutzwirkung untersucht werden.
Schließlich wächst der Markt der wärmeleitfähigen Kunststoffe stetig, sodass ein breiteres Materialportfolio benötigt wird, um dem Anwender mehr Handlungsspielraum in der Konzeptphase zu ermöglichen. In den vorangegangenen Projekten wurden ausschließlich Untersuchungen mit Polyamid und Polycarbonat Werkstoffen durchgeführt. Diese Ergebnisse wurden dann auf weitere Matrixsysteme übertragen.